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Blick von der Memminger Hütte zur Seescharte

Soll ich, oder lieber nicht! Oder warum „jetzt“ der richtige Moment für Dein nächstes Abenteuer ist

Anfang 2021 habe ich (eher) aus einer spontanen Idee heraus beschlossen die Alpen zu überqueren – und zwar zu Fuß… Ich habe keine Ahnung was mir den eigentlich Impuls dazu gegeben hat, aber tatsächlich war es so, dass ich zu meiner Frau sagte: „diesen Sommer werde ich die Alpen zu Fuß überqueren!“ und ihre Reaktion war: „whot?! Ich komme auf jeden Fall mit!“ – aber so war nicht mein Plan….

Mein Plan war, tja, was war eigentlich mein Plan? Mein Wunsch war irgendwie mal abschalten, System herunterfahren, Kopf freikriegen… Soweit der Wunsch, der eigentlich noch kein Plan war. Also, let‘s make a plan.

Wobei kann ich am Besten entschleunigen, mal Gas rausnehmen, Kopf freikriegen?

Für mich geht das am Besten beim Gehen – andere können das mit einem Buch auf dem Sofa, wiederum andere laufen einen Marathon, für mich klappt das am Besten draußen in der Natur beim wandern.

Bei dieser verhältnismäßig langsamen Reisegeschwindigkeit kommen und gehen die vielen Gedanken die uns immer wieder beschäftigen, wie Wellen – sie kommen, sie bleiben kurz und gehen, manche kommen wieder, manche nicht. Aber was auf jeden Fall kommt ist Stille, unendliche Stille, die nur unterbrochen wird von einem rauschenden Bergbach oder Glockengeläut von kilometerweit entfernten Schafen. Diese Stille und Weite war es auf die ich mich (anfänglich) gefreut habe.

Ja wirklich, anfänglich, je weiter weg der Zeitpunkt der Alpenüberquerung war, umso größer war die Vorfreude. Und, tatsächlich, je näher der 1. Tag kam, umso größer wurde der Respekt und die Angst vor dieser großen Reise.

Angst und Zweifel — was jetzt?

Angst, was passieren kann, Angst es nicht zu schaffen, Angst abbrechen zu müssen, Angst zu versagen, Angst mich zu verlaufen, Angst am Ende meiner Kräfte zu sein… und und und… Am Ende schwirrten nur die Gedanken im Kopf was alles nicht funktionieren könnte, was furchtbar war, aber vielleicht gehört es einfach zum Reifeprozeß dazu.

In dieser Zeit, in der die Zweifel größer waren als die Freude auf die Tour war es meine Frau die mir Zuspruch und Kraft gab, diesen Weg den ich so lange geplant habe, zu gehen. Wir wussten, dass so eine Reise auch Gefahren birgt, aber sie wusste ganz genau, dass ich kein Risiko eingehen werde und mit Verstand und Vernunft jede Einzeletappe in Ruhe angehen werde. Ich bin Dir dafür unendlich dankbar, mein Schatz.